Der australische Premierminister Scott Morrison sagte heute, dass er erwartet, dass China seine Entscheidung über Gerstenkäufe nicht von der politischen Großwetterlage abhängig macht. Australien fordert eine Untersuchung zur Herkunft des neuen Coronavirus.
Aus verschiedenen Quellen des australischen Getreidehandels war gestern zu hören, dass China überlegt, für Gerste aus Australien Strafzölle zu erheben. Offiziell wird das mit einer 18-Monate andauernden Untersuchung, ob Australische Gerste zu unfairen Konditionen angeboten wurde.
Angeblich will das Wirtschaftsministerium in Peking einen Strafzoll von 73,6% einfordern.
Diese Androhung kommt zwei Wochen nachdem Chinas Botschafter in Australien wirtschaftliche Konsequenzen angedroht hat, weil Australien die Herkunft des Coronavirus aus chinesischen Laboren vermutet. Morrison sieht da einen Zusammenhang zu den Strafzöllen auf Gerste.
Eine Zollbelastung von 80% würde den Gerstenhandel mit China zu Stillstand bringen. Australien müsste sich dann nach alternativen Absatzmärkten umsehen. Bisher war China der größte Abnehmer von Gerste aus Australien. Rund die Hälfte der gesamten Gerstenexporte kaufte China.
Nun hoffen US-Exporteure, in die Lücke vorstoßen zu können. Das Phase-1-Abkommen mit China sieht vor, große Mengen Agrargüter aus den USA zu liefern. Australien hatte sich allerdings lediglich der Forderung der USA angeschlossen, zu der Herkunft des Coronavirus eine Untersuchung einzuleiten.
China sieht die Vorwürfe als unbegründet an und sei für eine transparente Aufklärung in der Sache.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH