Die Weizenpreise auf beiden Seiten des Atlantiks standen auch gestern unter Druck. An der Euronext/Matif ging es im führenden Dezember um 2,00 Euro auf 344,25 Euro nach unten. In Chicago verlor der Dezember-Kontrakt 22,50 $-Cents/bu und notiert bei umgerechnet 328,06 Euro je Tonne. Die Spannungen in der Ukraine um die Scheinreferenden und die Teilmobilmachung spielen aktuell am Markt eine untergeordnete Rolle. Vielmehr blicken die Marktteilnehmer auf die üppige russische Ernte. Die EU-Kommission hat in ihrem Quartalsreport von bisher 88,8 Mio. Tonnen auf 95,0 Mio. Tonnen angehoben, das Beratungshaus Sovecon zeigt sich nochmals optimistischer und korrigierte seine Einschätzung auf 100 Mio. Tonnen. An der CBoT spielen neben den Aussichten in Russland auch weiterhin die Sorgen um die Konjunktur eine Rolle. Der weiter stärker werdene Dollar belastet zudem die Exportmöglichkeiten der Amerikaner. Die wöchentlichen Exportverladungen, die gestern veröffentlicht wurden, zeigen dies bereits an. So wurden in der Woche bis zum 22. September 520.464 Tonnen Weizen für den Export verladen, das waren nochmals 37,8 Prozent weniger als in der Vorwoche. Vorbörslich zeigen sich heute an der CBoT wiederum aber freundlichere Preise. Die Verluste des Vortrags werden jedoch nicht wettgemacht.
Quelle
VR AgrarBeratung AG