Ein Zwölf-Jahres-Hoch beim Export von französischem Weizen in andere EU-Länder rettet die Exportbilanz des größten europäischen Weizenproduzenten. Die Endbestände dürften sich in dieser Saison auf einem normalen Niveau befinden.
In seinem monatlichen Bericht über Angebot und Nachfrage am Getreidemarkt, hebt FranceAgriMer seine Schätzung zum Weizenexport in andere EU-Länder für 2017/18 auf 9,1 Mio. Tonnen an. Im letzten Monat ging man noch von 8,9 Mio. Tonnen aus.
Das letzte Mal, dass Frankreich innerhalb der Gemeinschaft die Neun-Mio.-Grenze überschritt, war 2005/06. Im Vorjahr lagen diese Ausfuhren bei fünf Mio. Tonnen.
Die Ausfuhren in Drittländer steigen FranceAgriMer zufolge auf 8,4 Mio. Tonnen (Vormonatsschätzung: 8,3). Das ist also weniger als Frankreichs Intra-EU-Handel.
Frankreich verspürt die harte Konkurrenz anderer großer Exporteure, wie Russland, wo im letzten Jahr eine Rekordernte eingefahren wurde. Die große Trockenheit in Spanien hatte aber dort eine kleinere Getreideernte zur Folge. Das hat Frankreichs Exportbilanz gerettet.
Die Bahnstreiks in Frankreich seit April hatten bisher nur einen begrenzten Einfluss. Im April exportierte Frankreich mit 1,1 Mio. Tonnen die größte Weizenmenge der Saison. Die Logistikkosten sind durch den Streik der SNCF-Mitarbeiter allerdings gestiegen.
Die Weizen-Endbestände der Saison 2017/18 werden nun auf 2,5 Mio. Tonnen geschätzt; im April ging man noch von 2,7 Mio. Tonnen aus.
Für Gerste senkte FranceAgriMer allerdings seine Exportaussichten in Drittländer auf 3,1 Mio. Tonnen von 3,4 Mio. tonnen zuvor. Auch hier bezogen EU-Länder etwas mehr: 3,4 Mio. Tonnen Die Vormonatsschätzung lag bei 3,3 Mio. Tonnen. Die Endbestände bei Gerste dürften dann bei 1,1 Mio. Tonnen liegen (Vormonat: 1 Mio. Tonnen).
Beim Mais senkt FranceAgriMer seine Schätzung der Endbestände der Saison 2017/18 auf 2,7 Mio. Tonnen (Vormonat: 2,8 Mio. Tonnen). Auch hier waren es größere Lieferungen in andere EU-länder die zu dem besseren Ergebnis beitrugen. In EU-Länder werden in dieser Saison insgesamt 5 Mio. tonnen Mais ausgeführt.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /