Der Biokraftstoffverbrauch in der Europäischen Union soll bis 2031 sinken, da der Straßenverkehr mit fossilen Brennstoffen abnimmt. Die Palmölimporte werden aufgrund strengerer Umweltvorschriften einbrechen, teilte die Europäische Kommission heute mit.
In ihrem Agricultural Outlook 2021-2031 prognostiziert die Kommission, dass der Biodieselverbrauch in der EU im Jahr 2031 um 24 % auf 14,3 Mrd. Liter sinken wird, nach einem Höchststand von 18,9 Mrd. Liter im Jahr 2023.
Der Verbrauch von Bioethanol wäre weniger betroffen, da er auch Anwendungen ohne Kraftstoff hat, aber 2031 immer noch um 10 % auf 6,4 Mrd. Liter sinken, nachdem er 2023 auf 7,1 Mrd. Liter ansteigen wird.
Der Rückgang bei Biodiesel würde sich aufgrund strengerer Nachhaltigkeitskriterien hauptsächlich auf die Verwendung von Palmöl auswirken, während die Verwendung von Rapsöl voraussichtlich stabil bleiben wird und etwa die Hälfte des Biodiesel-Rohstoffes ausmacht.
Gemäß der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien sollen bis 2030 keine Kraftstoffe auf Palmölbasis mehr eingesetzt werden, da Palmöl von der EU dafür verantwortlich sei, Urwälder zu zerstören. Das ist eine Bewertung, die bei den beiden größten Palmölproduzenten der Welt Malaysia und Indonesien auf Widerstand stößt.
Es wird erwartet, dass die Palmölimporte in die EU bis 2031 von 6,5 Mio. Tonnen im Jahr 2021 auf 4,0 Mio. Tonnen zurückgehen, wobei der größte Teil des Rückgangs auf die sinkende Nachfrage nach Biodiesel zurückzuführen sei, teilte die Kommission mit.
Die EU wird voraussichtlich ein Nettoimporteur von Biokraftstoffen bleiben aber auch Biodieselimporte dürften aufgrund von Ausgleichszöllen auf Einfuhren aus Argentinien und Indonesien begrenzt werden.
Bei der Ethanolproduktion geht die Kommission davon aus, dass Mais mit einem Anteil von rund 44 % weiterhin der wichtigste Rohstoff bleibt, während die Verwendung von Weizen zurückgehen und andere Getreidearten und Zuckerrüben relativ stabil bleiben würden.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH