Nach dem deutlichen Anstieg der Kurse in den vorhergehenden Handelstagen war gestern beim Weizen die Luft raus. Der Frontmonat gab um 3,25 Euro auf 263,50 Euro/Tonne nach. An den Kassamärkten konnten die Notierungen jedoch sowohl für Brot- als auch für Futterweizen an den meisten Handelsorten um 10 Euro/t zulegen. Auch Futtergerste profitierte von der jüngsten Rally beim Weizen. Geschäfte werden aber zur sehr selten abgeschlossen, da sich Erzeuger zwar wieder abgabebereiter zeigen, die Käuferseite aber vor dem Hintergrund des volatilen Marktumfeldes wieder zurückzieht. Die gestern veröffentlichten EU-Exportzahlen zeigen, dass bis zur 39. Kalenderwoche des laufenden Wirtschaftsjahres insgesamt 22,66 Mio. Tonnen Weichweizen an Abnehmer außerhalb der Europäischen Union vermarktet wurden. Damit wurden in der letzten Woche 208.821 Tonnen exportiert und damit weniger als im Schnitt aller bisherigen Kalenderwochen. Im Vergleich zum selben Zeitpunkt des Vorjahres beträgt der Vorsprung 1,77 Mio. Tonnen. Die Ukraine meldete gestern ebenfalls Exportzahlen. Das Land am Schwarzen Meer hat seit Saisonbeginn 12,6 Mio. Tonnen Weizen exportieren können. Vor einem Jahr lag der Exportzähler hier noch bei 18,4 Mio. Tonnen. Allein im März wurden rund 1,28 Mio. Tonnen verschifft. An der CBoT verlangsamte sich die Erholung der Weizenpreise. Dennoch legten die Preise hier geringfügig zu. Aus Texas wurde gemeldet, dass nur noch 18 Prozent der winterweizenbestände in den besten Kategorien bewertet werden. Schätzungsweise sind etwas mehr als die Hälfte der US-Weizenanbauflächen derzeit von Trockenheit betroffen und kühle Temperaturen in den nördlicheren Anbaugebieten lässt derzeit die Aussaat von Sommerweizen ins Stocken geraten.
Quelle
VR AGRICULTURAL