Die Regenfälle der letzten Tage in weiten Teilen Europas verhinderten einen deutlichen Ertragsausfall beim Weizen, aber mehr Regen ist nötig, wenn die Feldbestände ihre nächste Wachstumsphase meistern müssen.
Der sehr trockene Start in diesem Frühjahr stresste die Weizenbestände hierzulande und ließ bereits befürchten, dass in der EU in diesem Jahr eine kleinere Ernte zusammenkommt. Bereits die Aussaat im letzten Herbst war wegen Starkregenfällen problematisch.
Regen in den letzten Tagen drückte die Kurse der Matif-Weizenkurse auf ein Sechs-Wochen-Tief, da sich die Furcht vor Trockenschäden in Frankreich und Deutschland als unbegründet erwies. Jetzt muss aber mehr Regen fallen, insbesondere in Norddeutschland, Zentraleuropa und auf dem Balkan, sonst gibt es dort nur kleine Weizenerträge. Deshalb stiegen die Kurse am Pariser Matif wieder.
Für Frankreich stuft FranceAgriMer nur 57% der Weizenbestände in die Top-Kategorie „good-to-exzellent“ ein. Da ist der niedrigste Wert seit vier Jahren. Dort wurde die Anbaufläche eingeschränkt. Es ist die kleinste Weichweizenfläche seit 17 Jahren für Frankreich. Dort spricht man kaum über Trockenheit, sondern mehr über die schwierigen Startbedingungen im letzten Herbst.
In weiten Teilen Deutschlands verhinderte der Regen der letzten Tage ein drittes Trockenjahr in Folge. Jetzt geht man hierzulande von einer durchschnittlichen Weizenernte ohne Spitzenerträge aus. Die Ernteschätzungen werden aktuell leicht reduziert und man erwartet noch 22,3 Mio. Tonnen Weizen.
Auch in Polen war es im April bis Anfang Mai außergewöhnlich trocken. Deshalb erwartet man dort eine Erntemenge von gut 11 Mio. Tonnen Weizen. Ähnlich wie im trockenen Vorjahr. Das hängt aber von der weiteren Wetterentwicklung im Mai ab.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH