Die Zuckerexporte aus der Europäischen Union, die in 2017 ihre Produktionslimits abgeschafft hat, könnten bereit ihren Höhepunkt überschritten haben. Das sagte Friedrich Becker von der Südzucker in einem Reuters-Interview heute in New York.
Die Zuckerausfuhren aus der Europäischen Union werden seiner Ansicht nach im Wirtschaftsjahr 2018/19 1,4 bis 2,4 Mio. Tonnen betragen. Im aktuellen Geschäftsjahr seien es 3,2 Mio. Tonnen.
Europas Rübenbauern steigerten ihren Anbau bereits vor der Aufhebung der EU-Zuckerquoten im Oktober 2017. Die Produktion steigerte sich um mehr als 20 %. Die Erwartung weiterer Steigerungen wird aber eingetrübt, da die Zuckerpreise am Weltmarkt auf ein Mehrjahres-Tief gesunken sind und in Thailand und in Indien ebenfalls mehr Zucker produziert wird.
Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2017/18 haben die Zuckerrübenbauern in der EU ihre Anbaufläche in Folgejahr nicht weiter ausgeweitet. Die Erträge könnten zudem kleiner ausfallen und die Importe dürften ebenfalls sinken.
Die EU-Zuckerexporte werden sich wohl vorerst nicht mehr steigern lassen. Ein früherer Exportrekord vor der Einführung der Zuckermarktordnung lag bei 6,9 Mio. Tonnen. Während der Zuckermarktordnung exportierte Südzucker nur kleinere Mengen in der Größenordnung von 200.000 Tonnen, so Becker. In Vorbereitung auf das Ende Der Mengenregulierung baute das Unternehmen seine Exportabteilung wieder aus und die Exporte stiegen über 800.000 Tonnen Zucker, der in Länder des Mittleren Ostens sowie dem nördlichen und westlichen Afrika ausgeführt wurde.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /