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Exportprobleme Argentiniens könnten Warenströme auf der Welt verändern

Schlechtes Erntewetter und das Coronavirus setzen der argentinischen Agrarexportindustrie mächtig zu. Die Rosario Grains Exchange hat gestern ihre Ernteschätzung gesenkt. Im Fluss Parana ankern viele Frachtschiffe, die auf eine Beladung warten.
Argentinien ist die Nr. 3 der weltweit größten Exporteure für Mais und Sojabohnen sowie die Nr. 1 unter den Sojaschrotexporteuren. Eine Unterbrechung der Verladungen aus Argentinien könnte die gesamten Warenströme für Agrarprodukte auf der Welt verändern. Das beträfe dann in erster Linie Schweinemäster, Geflügelmäster und die Rindfleischerzeuger in Europa und in Südostasien. Als Alternativen stünden Anbieter aus den USA und Brasilien zur Verfügung.
Argentiniens Sojabohnenernte wird von der Getreidebörse in Rosario jetzt auf 49,5 Mio. Tonnen geschätzt. Vorher ging man noch von 52 Mio. Tonnen aus. Schlechte Wetterbedingungen senkten die Ertragserwartungen.
Neben einer kleineren Ernte sind die Farmer in Argentinien durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verunsichert. Es gibt diverse logistische Probleme beim Transport der Rohstoff zu den Ölmühlen oder dem Exporthäfen. Aktuell warten bereits 28 Frachtschiffe vor Rosario vergeblich auf ihre Beladung.
Das liegt auch daran, dass Gesundheitstests des Hafenpersonals lange dauern. Transportgewerkschaften bestehen darauf, dass die Ausbreitung des Virus durch strikte Schließungen der Straßen von und zu den Häfen eingehalten werden.
Argentinien beklagt offiziell 34 Todesfälle durch eine Corona-Infektion, 1.133 Personen wurden als infiziert bestätigt.
Die Regierung in Buenos Aires kämpft mit einer Schuldenlast von 100 Mrd. USD bei Banken und privaten Geldgebern sowie dem Weltwährungsfonds. Agrarexporte bringen die höchsten Summen (in USD) ins Land.

Quelle
Hansa Terminhandel GmbH
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