Die Exportpreise für russischen Weizen stiegen in der vergangenen Woche in Folge der steigenden Weizennotierungen in Chicago, des gestiegenen Wechselkurs des Rubels, der Nachfrage Ägyptens und wetterbedingter Sorgen um die 2020er Schwarzmeer-Ernte.
Ägyptens staatlicher Getreideeinkäufer GASC kaufte vergangene Woche 300.000 Tonnen Weizen in Russland, der Ukraine und Rumänien. Die drei Länder konkurrieren um Lieferungen von ihren Schwarzmeerhäfen nach Afrika und Asien. Russland ist der weltweit größte Weizenexporteur, während Ägypten nach der Türkei der zweitgrößte Abnehmer ist.
Der Preis für russischen Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5%, der aus den Häfen am Schwarzen Meer verladen wurde und für die Lieferung im Januar vorgesehen ist, stieg vergangene Woche um $4 auf $222 pro Tonne, meldet SovEcon. Gerste blieb unverändert bei $185 pro Tonne.
Das Agrarberatungsunternehmen IKAR meldet einen Preisanstieg um $2,5 auf $220,5 pro Tonne.
Russland exportierte seit Beginn der Saison 2019/20 am 1. Juli bis zum 10. Januar 23,7 Mio. Tonnen Getreide, davon 20,6 Mio. Tonnen Weizen, so SovEcon unter Berufung auf Zolldaten. Die gesamten Getreideexporte gingen gegenüber dem Vorjahr um 18% zurück.
Der russische Winter bleibt ungewöhnlich warm und trocken für die Wintergetreidebestände. Die Temperaturen lieben in den meisten Weizenanbauregionen 3 bis 12 Grad Celsius über der Norm, so SovEcon. Einige Regionen hatten früher im Januar Niederschläge, aber das akkumulierte Gesamtniveau bleibt weit unter der Norm.
Im Nordkaukasus gibt es fast keine Schneedecke, während die Felder in den Regionen Wolgograd und Mitte mit 2-5 mm Schnee bedeckt sind. Das Wetter wird voraussichtlich bald kälter, aber immer noch wärmer als die Norm, hieß es.
Auswinterungsschäden sind offensichtlich kein Problem bei den aktuellen Wetterbedingungen, aber der steigende Feuchtigkeitsmangel, so SovEcon. Die Vegetation beim Weizen wird in der zweiten Februarhälfte in den südlichen Regionen beginnen.
Viele Händler kehren nach den Weihnachtsferien in Russland (1. – 8. Januar) erst heute zur Arbeit zurück.
Quelle
HANSA Terminhandel