Die französische Regierung sagt ihren Getreidebauern Unterstützung zu, da ihnen ein Einnahmeverlust nach Starkregenfällen und fehlendem Sonnenschein im Frühjahr droht. Die ersten Ergebnisse der inzwischen auf Hochtouren laufenden Weizenernte lassen erwarten, dass mindestens 25 % weniger Weizen geerntet wird. Auch die Gersten- und Rapssaaternten sind betroffen. Weltweit gibt es aber eine außerordentlich gute Versorgung und die Preise sind am Boden.
Der französische Agrarminister Stephane Le Foll präsentierte heute dem Kabinett einen Maßnahmenkatalog inklusive einem Steuernachlass sowie zügigere Mehrwertsteuer-Rückerstattung. Unter Hinweis auf ungünstige Wetterbedingungen im Frühling, die eine gute Ernte verhinderten und Pflanzenkrankheiten förderten, werden existierende Fördermaßnahmen wie Bürgschaften der öffentlichen Hand sowie spätere Darlehnstilgungen fortgeführt.
Das seien erste Notmaßnahmen für die französischen Farmer, damit sie während der Ernte liquide bleiben, so der Minister. Die Höhe der Fördermaßnahmen sei noch unbekannt, da man nicht weiß, wie viele Farmer Hilfen in Anspruch nehmen wollen. Die Lage in der französischen Landwirtschaft sei sehr ernst und so noch nie dagewesen.
Unabhängig von den Forderungen der Agrarverbände will Le Foll sich auf der nächsten EU - Agrarministerkonferenz am 31. Juli für auch Hilfen aus Brüssel locker machen. Insbesondere kleinere Betriebe sollen dann zusätzliche Hilfen erhalten, was durch eine Umschichtung von EU Subventionen von größeren Getreidebetrieben hin zu kleineren Viehzüchtern möglich würde.