Frankreichs größter Bauernverband hat gestern dazu aufgerufen, Ölraffinerien zu blockieren, die Palmöl als Rohstoff für die Biodieselproduktion verwenden.
Frankreichs Behörden hatten im Mai dem Gas- und Ölkonzern Total die Erlaubnis erteilt, in der La Mede Biotreibstoff-Raffinerie Palmöl zu verarbeiten. Das hatte einen nationalen Proteststurm von Bauern und Umweltaktivisten zur Folge.
Frankreich ist Europas größter Erzeuger von Ölsaaten wie Rapssaat, die ebenfalls zu Biodiesel verarbeitet werden. Palmöl ist allerdings billiger und der Wettbewerb, dem sich die französischen Bauern stellen müssten, sei unfair.
Palmöl wird in Europa allgemein dafür kritisiert, dass für die Produktion in Südostasien die Abholzung von riesigen Waldgebieten vorantreibt. Einige Anwälte in Europa fordern den Einsatz heimischer Rohstoffe zu steigern; in der EU hat man Probleme, das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen.
Ab dem 10. Juni sollen nach der Vorstellung des Bauernverbands frankreichweit die betreffenden Anlagen blockiert werden. Die Bauern sind außerdem über die Gespräche der EU mit den Mercosur-Staaten in Südamerika besorgt. Es wird befürchtet, dass mehr und billige Agrarrohstoffe von dort importiert werden sollen.
Der Konzern Total teilte mit, dass man in der Anlage La Mede rund 300.000 Tonnen rohes Palmöl pro Jahr verarbeitet. Die gesamte Jahreskapazität wird mit 650.000 Tonnen angegeben. Andere Rohstoffe, die dort eingesetzt werden sind Rapssaat, Sonnenblumen-Saat und Mais.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /