Sintflutartige Regenfälle in Frankreich könnten die Weizenerträge im Land des größten EU-Weizenerzeugers begrenzen aber in anderen EU-Ländern, wie in Deutschland sieht es in diesem Jahr nach einer sehr guten Getreideernte aus.
In den vergangenen Wochen hatten Marktbeobachter ihre Ernteschätzungen für den Weizen immer wieder nach oben korrigiert. Die EU-Kommission erhöhte ihre Ernteschätzung zuletzt auf 145,1 Mio. Tonnen um 2 Mio. Tonnen zur vorherigen Prognose.
Die Überflutungen in Frankreichs Weizenregionen in der vergangenen Woche trieben die Weizenkurse am Pariser Terminmarkt auf höchste Kurse seit Monaten. Die Kombination aus Regen und Fusarien stellen für die Erträge eine große Gefahr dar. Jetzt kürzt das französische Beratungsunternehmen ODA ihre Ernteschätzung um1 Mio. Tonnen gegenüber dem Vormonat auf 38,3 Mio. Tonnen. Die Qualitätsfrage sei aber weniger kritisch als in 2014, als im Sommer keine Zeit mehr für die Gesundung der Bestände blieb.
Jetzt kommt es darauf an, was das Wetter in den kommenden Wochen mit den Getreidebeständen macht. Es sind weitere Sturmtiefs und viel Regen vorhergesagt.
In Deutschland waren hauptsächlich die südlicheren Anbaugebiete von zu viel Regen heimgesucht worden. Der Großteil des Getreideanbaus befindet sich aber im Norden, von wo auch die meisten Exporte abgewickelt werden und dort sieht das Getreide sehr gut aus. Aufgrund einer leicht eingeschränkten Anbaufläche wird die Weizenernte in Deutschland mit 25,57 Mio. Tonnen um 3,7 % kleiner ausfallen als vor einem Jahr.
Die Polnische Weizenernte in 2016 wird jetzt auf 10,7 Mio. Tonnen geschätzt, nach 11 Mio. Tonnen im Vormonat.
In Großbritannien verbreiten sich Pilzkrankheiten im Getreide ebenfalls rasant aber es gibt wirksame Mittel dagegen. Die Weizenernte wird mit 16,4 Mio. Tonnen ähnlich groß wie im Vorjahr geschätzt. Trockenes Sommerwetter wäre jetzt gut fürs Getreide.