Das warme und trockene Wetter in Europa könnte die Rapserträge reduzieren. Raps ist die wichtigste Ölsaat, die in Europa produziert wird. Die Feldbestände litten seit der Saat schon unter anderen schwierigen Wetterbedingungen.
Das sommerliche Wetter in diesem Monat war für andere Feldfrüchte von Vorteil, nachdem ein nasser und kalter Frühling die Pflanzen stresste. Die Rapssaat wird von der Trockenheit aber in der sensiblen Blütephase getroffen.
Der europäische Erntebeobachter MARS hat am Dienstag die Prognose für die Rapsernte gesenkt und liegt damit unter der Ernte von 2017. Raps gilt eigentlich als eine robuste Pflanze aber heißes Wetter, das für die kommenden Tage vorhergesagt wird, fördert die Furcht vor Ertragseinbußen.
In Frankreich dürften uneinheitliche Erträge die Vorteile durch eine ausgeweitete Anbaufläche aufheben. Man rechnet mit maximal 3,3 Tonnen pro Hektar, was einem mehrjährigen Durchschnitt entspricht.
In Deutschland wuchsen die Pflanzen bei warmem Wetter zu schnell und man hoffte zunächst, dass gute Erträge eine eingeschränkte Anbaufläche kompensieren würde. Nun senkte der Deutsche Bauernverband bereits in der letzten Woche seine Prognose für die deutsche Rapsernte 2018 auf 4,12 von 4,62 Mio. Tonnen. Das wären 3,3 % weniger als im Vorjahr. Und weniger als der Fünf-Jahres-Durchschnitt.
In Polen sinkt die Rapsproduktion in diesem Jahr um 23 % auf 2,14 Mio. Tonnen. Auch dort ist es derzeit zu trocken. Der durchschnittliche Hektarertrag wird auf 2,85 Tonnen/Hektar geschätzt (Vj.:3,1 t/ha).
Auch in Großbritannien steigt das Ertragsrisiko. Ein kalter Start in den Frühling verhinderte eine gute Durchwurzelung was jetzt dazu führt, dass die Pflanzen nicht genügend Wasser ziehen können. Die britische Rapssaaternte wird 11 % höher geschätzt, als im Vorjahr, weil die Anbaufläche entsprechend ausgeweitet wurde.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /