Der Einkäufer des ägyptischen staatlichen Getreidehändlers GASC hat am Samstag von zwölf Handelshäusern Offerten für die zweite Import-Ausschreibung zum Kauf von Weizen erhalten. Über die Höhe der Vorräte in Ägypten, dem größten Weizenimporteur der Welt, herrscht derzeit eine große Unsicherheit.
Die niedrigste Offerte lag bei 166,9 USD/Tonne fob für Rumänischen Weizen. Die Lieferung einer noch nicht bekannten Weizenenge soll in der Zeit vom 21. bis 30 August erfolgen.
Ägypten hatte in den letzten Monaten ein enormes Weizeninterventionsprogramm zum Bezug von Weizen aus der lokalen Landwirtschaft durchgeführt. Angeblich sollen dabei fünf Mio. Tonnen Weizen zusammengekommen sein. Marktbeobachter bezweifeln das und das Ägyptische Parlament hat eine Inspektion der staatlichen Lagerhäuser in Auftrag gegeben. Möglicherweise existieren die Lagerbestände nur auf dem Papier.
Außerdem hatte die dem Landwirtschaftsministerium unterstellt Quarantänebehörde bis letzte Woche Weizenlieferungen abgelehnt, die schon kleinste Spuren von Mutterkornpilzen aufwiesen. Nach den jüngsten Aussagen der Regierung soll jetzt aber die international übliche Toleranzgrenze von 0,05 % für Mutterkornbesatz gelten.
In der ersten Weizenimportausschreibung in der neuen Vermarktungsperiode wurden erst vor vier Tagen 180.000 Tonnen Weizen aus Russland und der Ukraine gekauft.