Ägyptens GASC hat eine Überprüfung der staatlichen Getreidesilos angeordnet, nachdem der Kauf von subventioniertem Weizen aus der lokalen Landwirtschaft letzte Woche abgeschlossen wurde. Die Angedienten Mengen von rund 5 Mio. Tonnen werden von Marktbeteiligten als unrealistisch hoch bezeichnet. In vorherigen Jahren wurden lediglich 3 bis 3,5 Mio. Tonnen lokal produziert. Für dieses Jahr wird die dortige Ernte nur auf 2,5 Mio. Tonnen geschätzt. Private Marktbeteiligte haben eine Klage beim zuständigen Gericht eingereicht, denn sie vermuten, dass ein bis zwei Mio. Tonnen Weizen nur auf dem Papier existieren.
Der Weizen aus der lokalen Erzeugung wird vom ägyptischen Staat hochgradig subventioniert. In früheren Jahren wurde bereits Subventionsbetrug aufgedeckt. Die Regierung war im Frühjahr aber nicht bereit, die Subvention grundlegend zu verändern, sondern hat lediglich während der Erfassung der Ernte einige Auflagen verordnet. So mussten alle LKW-Transporte angemeldet werden.
Sollten die Vorwürfe sich erhärten, so wird Ägypten, der weltweit größte Weizenimporteur, deutlich mehr Weizen am Weltmarkt kaufen müssen, obwohl die Dollar-Reserven im Land am Nil knapp sind.