Für Brasiliens Fleischindustrieverband fühlt sich das Gesundheits- und Sicherheitsproblem der Chinesen wie ein „perfekter Sturm“ an. Die Aktien der Fleischverarbeiter und -Exporteure sind gestern deutlich gestiegen.
Gestern berichtete China einen weiteren Ausbruch von Vogelgrippe und wegen dem Coronavirus werden ganze Städte abgeriegelt. Außerdem hat Chinas Fleischindustrie noch mit den Auswirkungen des Afrikanischen Schweinefiebers (ASF) zu tun, das einen Großteil der nationalen Schweinebestände vernichtete.
ASF, Coronavirus und Vogelgrippe beeinflussen das Verbraucherverhalten sodass Chinas Nachfrage nach importiertem Fleisch aus Südamerika steigt. Der gestiegene Importbedarf Chinas kann durch Kapazitätsausweitungen in Brasilien gedeckt werden. Im Jahr 2019 wurden hier mehr als 6 Mrd. Vögel verarbeitet. Die Aktien des größten Geflügelfleischexporteurs BRF stiegen gestern an der Börse in Sao Paulo um 6%, die von JBS um 3,4%.
Da Futtermittel in der chinesischen Provinz Hubei knapp sind, können dort 300.000 Hühner und anderes Geflügel nicht ausgemästet werden. Man hatte die Gelflügelzucht dort ausgeweitet, da es nach dem ASF-Ausbruch in 2018 an Schweinefleisch mangelt. Die Produktion in China sollte in diesem Jahr auf 12 Mio. Tonnen Geflügelfleisch ansteigen. Brasilien will in diesem Jahr 14 Mio. Tonnen erzeugen.
Im letzten Jahr importierte China 34% mehr Geflügelfleisch aus Brasilien und 61% mehr Schweinefleisch.
Quelle
HANSA Terminhandel