Nach Tagen mit den Verlusten zeigten sich die Weizenkontrakte in Paris gestern freundlicher. Der meistgehandelte Mai-Termin konnte um 3 Euro auf 275,50 Euro je Tonne zulegen. In erster Linie kommen die Impulse für diese Kursbewegung vom Schwarzen Meer. Das Getreideabkommen läuft am 18. März aus. Die Verhandlungen zur Verlängerung haben noch nicht wie erwartet begonnen. Russlands Außenminister Lawrow äußerte auf dem G20-Treffen in Neu-Delhi nochmals Kritik an dem Abkommen und bezweifelte eine rasche einvernehmliche Lösung, die eine Verlängerung möglich machen würde. Insbesondere die Sanktionen des Westens gegen Russlands Wirtschaft werden als Grund angeführt und nennt eine Abschaffung der westlichen Sanktionen gegen Russland als wesentliche Bedingung. An der CBoT legten gestern die Kontrakte ebenfalls zu. Auch hier trugen vor allem die Nachrichten um das Getreideabkommen zu der Aufwärtsbewegung bei. Die US-Exporte zeigen sich weiterhin gedämpft, so wurden in der letzten Woche lediglich 300.900 Tonnen Weizen im Export verkauft, effektiv verschifft wurden 610.000 Tonnen, was einem deutlichen Plus gegenüber den Verschiffungen der Vorwoche entspricht. Für Australien erwartet der Konzern Graincrop in einer ersten Prognose für die kommende Saison 2023/24, dass die Ernte deutlich geringer ausfallen könnte als in den letzten beiden Jahren. Das Unternehmen erwartet eine Erntemenge von 25 bis 26 Mio. Tonnen, im laufenden Wirtschaftsjahr beträgt die Ernte vorläufig 36,6 Mio. Tonnen. Vorbörslich geht es für Weizen an der eCBoT am heuten Freitag wieder südwärts.
Quelle
VR AGRICULTURAL