Technische Verkäufe, die große Exportkonkurrenz auf dem Weltmarkt, gute Aufwuchsbedingungen in weiten Teilen der US-Weizenanbaugebiete sowie Kursverluste beim Kansas-City- und Minneapolisweizen ließen die Weizennotierungen gestern in Chicago auf einem 6 1/2-Monats-Tief schließen. Die wöchentlichen US-Export-Inspektionen lagen mit 543.929 Tonnen Weizen über den Markterwartungen von 375.000 - 500.000 Tonnen. Institutionelle Anleger erhöhten ihren Bestand an Netto-Short-Positionen beim CBoT Weizen um 8.000 Kontrakte. Zur Stunde handelt die elektronische Nachtbörse etwas fester. Infolge der schwachen Vorgaben aus Übersee mussten auch die Weizenfutures an der Euronext in Paris auf allen Terminen deutliche Verluste hinnehmen. Der Frontmonat Mai erreichte dabei seinen niedrigsten Stand seit November 2014. Der „Crop Monitoring Service“ der EU hat in seinem gestern veröffentlichten Bericht die Prognose der EU Weichweizenerträge von 5,79 Tonnen/Hektar (März-Prognose) auf 5,89 Tonnen/Hektar erhöht. Damit liegt die aktuelle Schätzung 3,0% hinter dem Ergebnis des letzten Jahres, jedoch 3,7% über dem 5-Jahres-Durchschnitt.