Die Weizenfutures in Chicago waren gestern das stärkste Glied im Agrarkomplex und legten kräftig zu. Gelegenheitseinkäufe nach den Kursverlusten der letzten Tage, Shorteindeckungen von Fondsgesellschaften sowie Kurssteigerungen beim Kansas-City- und Minneapolisweizen gaben dem Markt Auftrieb. Institutionelle Anleger kauften gestern 6.500 Lots CBoT SRW-Weizen. Zur Stunde handelt die elektronische Nachtbörse erneut mit moderaten Kursaufschlägen.
An der Euronext in Paris konnten die Weizenfutures von dem späten Kursanstieg in Übersee nur bedingt profitieren und schlossen auf unverändertem bis leicht festerem Niveau. Der von den Gewerkschaften Ende April angekündigte 3-monatige "on-off" Streik bei der französischen Nationalbahn SNCF gegen die geplante Regierungsreform, sorgt in Frankreich weiter für Störungen und Schwierigkeiten bei der Logistik, die durch LKW-Transporte und Binnenschifffahrt nicht entsprechend kompensiert werden können. Höhere Kosten für verspätete Lieferungen und zusätzliche Lagerkosten belasten die Getreideindustrie zudem finanziell. Soufflet, einer der größten Getreidehändler Frankreichs, kann seit Anfang April lediglich 3 von 5 geplanten Zügen beladen.