Die Weizenfutures in Chicago waren gestern das schwächste Glied im Agrarkomplex und mussten deutliche Verluste hinnehmen. Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Aufschlägen vom Vortag belasteten den Markt. Die wöchentlichen US-Export-Sales lagen mit 1,1 Mio. Tonnen US-Weizen über den Markterwartungen von 350.000 - 950.000 Tonnen. Institutionelle Anleger verkauften gestern 6.500 Lots CBoT SRW-Weizen. Heute Morgen handelt die e-CBoT mit Aufschlägen. An der Euronext in Paris folgten die Weizenfutures den negativen Vorgaben aus Übersee und schlossen auf allen Terminen deutlich schwächer. Der gestiegene Wechselkurs des Euro belastete den Markt zusätzlich. Das International Grains Council hob seine Prognose der globalen Getreideproduktion 2020/21 im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf 2,22 Mrd. Tonnen an. Die Maisproduktion steigt demnach von 1,12 Mrd. Tonnen auf 1,16 Mrd. Tonnen, während die Weizenproduktion von 763 Mio. Tonnen auf 768 Mio. Tonnen steigen könnte. Das russische Landwirtschaftsministerium rechnet mit einer Stabilisierung der heimischen Getreidepreise in naher Zukunft und erwartet keine mangelhafte Mehlversorgung in Russland. Der jüngste starke Wertverlust der polnischen Währung Zloty macht polnischen Weizen für Mühlen in Ostdeutschland attraktiv.
Quelle
HANSA Terminhandel