Die Weizennotierungen in Chicago waren gestern das schwächste Glied im Agrarkomplex und schlossen auf einem Zwei-Monats-Tief. Dringend erwartete Regenfälle in den US-Plains sowie die schwache Nachfrage nach US-Weizen am Weltmarkt belasteten den Markt. Die wöchentlichen US-Export-Inspektions lagen mit 440.822 Tonnen Weizen im Rahmen der Markterwartungen von 300.000 - 600.000 Tonnen. Das USDA teilte gestern Abend mit, dass 52% der US-Winterweizenbestände in den USA in Top-Verfassung sind (Vorwoche 53%). Institutionelle Anleger verkauften 2.500 Lots CBoT SRW-Weizen. Die eCBoT handelt heute Morgen fast unverändert.
An der Euronext in Paris folgten die Weizenfutures den schwachen Vorgaben aus Übersee und gaben auf allen Terminen nach. Niederschläge in der Schwarzmeer-Region und der gestiegene Wechselkurs des Euro belastete zudem den europäischen Markt. Der EU-Crop-Monitoring Service der EU senkte seine monatliche Prognose der durchschnittlichen Weizenerträge in der EU von 5,87 t/ha auf 5,72 t/ha. Die Europäische Union exportierte in der laufenden Saison 2019/20 (1. Juli bis 30. Juni) bis zum 17. Mai 30,26 Mio. Tonnen Weizen (+64% zum Vorjahr). Am Kassamarkt in Hamburg liegen die Prämien für Exportweizen mit 12% Protein zur Lieferung im September bei 1,00 bis 1,50 Euro unter Paris Dez. 20.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH