Wenn sich die Prognosen über das Ansteigen des Zuckerdefizits auf der Welt bestätigen, wird die Ethanol-Produktion in Brasiliens Center South in den kommenden drei Jahren sinken.
Im laufenden Wirtschaftsjahr 2016/17 kommt die Produktion dort auf 27,2 Mrd. Liter gegenüber dem Vorjahr von 28,2 Mrd. Liter Ethanol. Allerdings werde die Zuckerproduktion von 31,2 Mio. Tonnen auf 36,8 Mio. Tonnen ansteigen. Die Zuckerfabriken produzieren soviel Zucker wie möglich für den unterversorgten Weltmarkt. Wenn das Zuckerdefizit bleibt und gleichzeitig die Dieselpreise nur stabil bleiben, werde die Ethanol-Produktion in Brasilien im Jahr 2019/20 auf 23,1 Mrd. Liter sinken, während die Zuckerproduktion auf 43,5 Mio. Tonnen steigen dürfte.
An Zucker wird aktuell rund 30 % mehr Geld verdient, als an Ethanol und der Vorteil für Zucker wird sich noch ausbauen, so die Analysten in Brasilien. Die Ethanolindustrie werde sich noch über die große Zuckernachfrage wundern. Die Fehlmenge an Zucker auf dem Weltmarkt wird für kommendes Jahr auf vier bis acht Mio. Tonnen geschätzt; das sei davon abhängig, wie die Länder mit Zuckerüberschüssen auf den Mangel reagieren.
Aufgrund des aktuellen Engpasses sind die Zuckerpreise an der Terminbörse in New York in diesem Jahr auf ein 2 ½ Jahres-Hoch gestiegen.
Brasiliens Zuckerproduktion wird in diesem Jahr auf 35 bis 35,5 Mio. Tonnen geschätzt.