Am letzten Donnerstag veröffentlichte Chinas Agrarministerium ihre Schätzung zur 2018/19er Maisernte. Mit 210 Mio. Tonnen soll die Produktion um 2,9 % zurückgehen; die Anbaufläche werde eingeschränkt, heißt es. Die chinesische Sojabohnenernte werde dagegen um 4,9 % auf 15,27 Mio. Tonnen steigen.
Am gleichen Tag hatte das USDA ebenfalls ihre Schätzung für diese beiden Feldfrüchte in China abgegeben. Zwischen beiden Schätzungen gibt es große Unterschiede.
Die USDA-Schätzung kommt demnach auf eine Rekordernte von 225 Mio. Tonnen unter anderem weil die Anbaufläche um 3 % ausgeweitet wird. Die Sojabohnenernte in China wird dagegen in 2018/19 leicht zurückgehen und 14,1 Mio. Tonnen erreichen.
Sollten sich die chinesischen Ernteschätzungen als richtig erweisen, wäre das für den Weltmarkt und für den Endbestand auf der Welt eine bullische Meldung.
Chinas riesige Maisvorräte würden verschwinden, schon weil die Regierung in Peking bis zum Jahr 2020 das Benzin im gesamten Reich mit 10 % Ethanol anreichern will. Möglicherweise muss China bald am Weltmarkt mehr Mais zukaufen.
Die kleine Steigerung der Sojabohnenproduktion würde den Importbedarf Chinas kaum tangieren. Die Hektarerträge liegen in China ohnehin nur bei zwei Tonnen per Hektar, während in den USA bis zu vier Tonnen und Brasilien bis zu 3,6 Tonnen vom Hektar geerntet werden. China importiert jährlich 64 % aller am Weltmarkt angebotenen Sojabohnen vorranging aus den USA und Brasilien.