In den Niederlanden ist heute ein zweiter Geflügelbetrieb wegen dem Ausbruch der Vogelgrippe geschlossen worden. 43.000 Hühner wurden getötet und das Verbringungsverbot für Geflügel und Geflügelprodukte wurden verlängert. Holland ist der führende Eierexporteur der Welt.
Bis Samstag ist in ganz Holland der Transport von und zu allen Geflügelbetrieben untersagt. Die Maßnahmen kosten den Landwirten bereits jetzt mehr als 100 Mio. Euro, sagte ein Verbandsvertreter der Presse. Einige Betriebe seien in ihrer Existenz bedroht.
Nach dem ersten Ausbruch auf einer Farm in Ter Apel wurde eine 6-Kilometer Bann-Zone eingerichtet und alle Betriebe in diesem Kreis wurden auf Infektionen getestet. Der zweite Fall wurde heute in einer Entfernung von 20 Kilometern vom ersten Infektionsherd festgestellt.
Auch in Deutschland und Großbritannien brachen auf je einem Betrieb Vogelgrippeviren aus und alle Tiere wurden getötet. Es wird nun untersucht, ob es eine Verbindung zu den vier Fällen gibt, die in den letzten Tagen entdeckt wurden, oder ob es sogar eine Verbindung zu den Infektionen in Asien gibt. Experten vermuten, dass der Virus über wilde Vögel auf die Haltebetriebe eingetragen wird.
Der Virus H5N8, der in Deutschland und auf dem ersten Betrieb in Holland vorgefunden wurde, ist zwar hochansteckend, wurde aber noch nicht auf Menschen übertragen. Der Virus H5N1 dagegen hat in Asien bereits mehr als 400 Menschen das Leben gekostet und hat seit 2003 in vielen Teilen der Welt Angst verbreitet.
In Holland gibt es mehr als 2.000 Geflügelhalter mit mehr als 100 Mio. Hennen im Stall. Mehr als 6 Mrd. Eier werden pro Jahr exportiert. Holland ist auch der größte Geflügelfleisch-Exporteur der EU.