Europa befürchtet Kollateralschäden, wenn sich China und die USA nicht im Handelsstreit einigen. Kommissionsmitglieder der EU kritisieren die USA dafür, dass sie die Bemühungen, Chinas Stahl- und Aluminiumexporte zu senken, nicht anerkennen.
Washington hatte im März hohe Strafzölle für den Import von Stahl- und Aluminium erlassen, da der Weltmarkt durch die chinesische Überproduktion überlastet ist. Seither hat Washington einigen Ländern, darunter der EU, vorübergehend einen Aufschub angeboten. Die EU fordert aber eine dauerhafte Lösung.
Die EU fürchtet aber auch dann eine Überflutung des Weltmarktes mit chinesischem Stahl, da die USA nach Erhebung der Strafzölle kaum noch am Weltmarkt teilnehmen. Phil Hogan, das EU-Kommissionsmitglied für Landwirtschaft und ländlichen Raum, fordert Washington auf, sich mit China in der Stahlfrage zu einigen. Sowohl die USA und Europa beschuldigen Chinas Stahlfabriken, den Weltmarkt mit ihren Billigprodukten zu überschwemmen.
Die Gesprächstaktik der USA könnte den Handelsstreit unnötig eskalieren lassen und auch anderen Spaten, wie der Landwirtschaft Schaden zufügen, so Hogan kurz vor der zweiten Gesprächsrunde zwischen hohen Beamten der USA und China. Dort sollen auch der Diebstahl von geistigem Eigentum durch Chinas Wirtschaft und der Schutz der Landwirtschaft zur Sprache kommen.
Hogan fordert von China, Rindfleischlieferungen aus der EU zuzulassen, nachdem bereits Irland eine Genehmigung erhalten hat. Es wird immer wieder bemängelt, dass China die Gesundheitszertifikate für alle Landwirtschaftlichen Güter unterschiedlich behandelt.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /