Seit unserer letzten Ölsaaten-Mail sind die Kurse der CBoT-Sojabohnen kontinuierlich gesunken. Grund dafür ist die bevorstehende Sojabohnenernte in Brasilien, die nach jüngsten Schätzungen mit mehr als 110 Mio. Tonnen eine Rekordernte werden dürfte. Gleichzeitig klagen US-Exporteure über enttäuschende Bohnenexporte, die teils mit schlechter Qualität begründet werden. Dass Argentinien immer noch mit Trockenheit zu kämpfen hat, was inzwischen zu Ertragseinbußen bei der noch anstehenden Aussaat führen dürfte, ist wohl längst in den Terminmarktkursen eingepreist. Die Fonds waren zum Jahresbeginn in allen Agrarfutures der CBoT mit Short-positionen so hoch eingedeckt wie noch nie zuvor. Inzwischen sorgen aber sehr feste Rohölnotierungen dafür, dass die Energiefutures, wozu auch Sojabohnen und Rapssaat gehören, nicht weiter verfallen.
Letzte Woche stiegen am Pariser Matif die Rapssaatfutures sogar an und folgten damit ausnahmsweise nicht dem Trend, der aus Übersee vorgegeben wurde. Die festeren Kurse schlagen hierzulande sogar bis auf die Erzeugerebene durch und bescheren den Landwirten leichte Preisaufschläge. Die Abgabebereitschaft ist dennoch nicht sehr ausgeprägt. Dagegen ist aber auch die Nachfrage der Biodieselindustrie nach Rapsöl gering. Billige Importe aus Südamerika vermiesen den hiesigen Produzenten die Stimmung. Im Gegensatz dazu war mehr Interesse an Rapsschrot spürbar. Die globale Versorgung mit Ölschroten ist hoch und viele Käufer spekulieren auf Preisnachlässe.
Text: HANSA Terminhandel GmbH – eigene Recherche