Das hohe Kursniveau des Euro gegenüber dem US-Dollar ließ in der vergangenen Woche keine Phantasie bei den Matif-Rapskursen aufkommen. Am Kassamarkt liegen die Erzeugerpreise deutlich unter dem Vorjahresniveau; die Lagerhalter hierzulande sind deshalb kaum bereit, ihre nicht allzu große Ernte aus dem Vorjahr zu vermarkten.
Neben dem starken Euro sorgen die angekündigten Biodieselimporte aus Argentinien dafür, dass die Ölsaaten in der EU kaum Chancen auf höhere Preise haben. Der hohe Eurokurs treibt dazu noch die Rapsimporte aus der Ukraine und aus Australien an. Die Prämien zu den sinkenden Kursen des Matif-Futures können sich deshalb nur knapp behaupten. Heute notieren die Matif-Rapsfutures seit einer Woche nicht mehr schwächer.
Ein anderes Bild zeigten die Sojabohnenkurse in der zurückliegenden Woche. Die USDA-Zahlen kamen am vergangenen Freitag für viele Marktbeobachter mit einer kleinen Überraschung daher. Die US- und Weltendbestände wurden von den Experten der US-Regierung höher eingeschätzt als es der Markt erwartet hatte. Daraufhin trennten sich institutionelle Anleger von einigen Short-Positionen und sorgten damit für einen Kursanstieg. Inzwischen beobachten die Börsenhändler nicht nur das große Angebot, sondern sehen auch, dass Chinas Sojabohnenimporte auch im kommenden Jahr weiter steigen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH – eigene Recherche / Grafik: Saxo-Trader