Die Ölmühlen in der EU sind wegen der geringen Verarbeitung mit Rohstoff gut versorgt. Deshalb haben sie auch wenig Interesse Rapssaat zuzukaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich am Ende der Saison noch Versorgungslücken auftun, wird nicht mehr hoch eingeschätzt. Die Biodieselindustrie verdient am Rapsöl schlichtweg zu wenig und wartet lieber die Anlagen, statt zu produzieren. Nur die Erlöse aus dem Rapsschrot können sich sehen lassen.
Die AMI berichtet, dass China demnächst Raps aus der Ukraine kaufen wird und damit den Angebotsdruck in Europa verringern könnte. Sollte das so kommen, würden die Rapskurse am Pariser Matif steigen, wovon auch einige Rapserzeuger hierzulande profitieren könnten. Derzeit lässt sich aber so gut wie kein Raps absetzen und die Offerten drücken den Preis nur noch weiter.
Die hohen Preise für Rapsschrot haben etwas nachgegeben, nachdem auch die Sojaschrotpreise schwächer notierten.
Die Preise für Pflanzenöle waren in der vergangenen Woche deutlich schwächer, weil die Vorräte in den USA deutlich anstiegen; das belastet auch die internationalen Preise. Die Nachfrage der Biodieselindustrie ist bisher noch sehr schwach. Da der Kurs für regulären Diesel inzwischen höher ist als Biodiesel aus Palmmethylester, könnte sich der Markt dafür jetzt aber fangen.