In weiten Teilen der EU beginnen die Rapserzeuger jetzt damit, ihre Lagervorräte aufzulösen. Sie benötigen Platz für die neue Ernte und haben kaum noch Hoffnung, auf steigende Preise zum Ende der Vermarktungsperiode.
Da das Rapsangebot steigt, die Ölmühlen aber wenig Interesse daran zeigen, sinken die Prämien selbst bei sinkenden Terminmarktkursen. Daneben ist auch noch Rapssaat aus der Ukraine am Markt, die dem heimischen Angebot wohl die größte Konkurrenz ist.
Preisgünstige Biodieselimporte aus Argentinien (Sojamethylester) und Indonesien (Palmmethylester) werden von den Mineralölkonzernen nun bevorzugt eingesetzt. Rapsmethylester hat zwar den Vorteil, dass es bis -10°C einsetzbar ist, das ist seit Anfang April aber kein Argument mehr.
Unterdessen sind die Preise für Sojaschrot im Wochenverlauf kräftig gestiegen. Das liegt im Wesentlichen an den Kurssteigerungen an der CBoT. Die argentinische Sojabohnenernte wird nach einer monatelangen Trockenheit immer kleiner eingeschätzt, sodass das Schrot-Angebot von dort deutlich kleiner ausfallen wird. Die Nachfrage nach Rapsschrot ist hierzulande dadurch stark gestiegen und treibt die Preise hoch.