Die deutschen Ölmühlen haben sich weitestgehend aus dem Rapsmarkt der alten Ernte verabschiedet. Die umfangreichen Angebote mit vergleichsweise günstigen Preisen für Importe anderer Ölsaaten lassen darauf schließen, dass in der aktuellen Saison und vor der neuen Ernte kaum noch Versorgungslücken entstehen.
Lagerhalter haben sich meist damit abgefunden, dass sie ihren Raps durchlagern und mit der nächsten Ernte zusammen verkaufen müssen. Vielleicht gibt es aber doch noch eine Nachfrage.
Die Raps Feldbestände in Deutschland bieten vielfach ein trauriges Bild, denn der rasche Temperaturanstieg im April ließ die Pflanzen oberirdisch rasch wachsen, die Wurzelbildung kam aber nicht hinterher, sodass es zur Knospenwelke kommt. Über Ertragseinbußen wird diskutiert.
Weil so wenig Raps verarbeitet wird, ist Rapsschrot knapp und das Interesse der Mischfutterbetriebe ist komplett erloschen. Es kam sogar zu Preiszugeständnissen. Dagegen waren die Sojaschrotpreise in der vergangenen Woche stabil. Sie folgen den Vorgaben der CBoT. Die enttäuschende Sojabohnenernte in Argentinien ist eingepreist aber der Handelskonflikt zwischen den USA und China bietet reichlich Gesprächsstoff.
Auch Rapsöl ist knapp, wie so wenig verarbeitet wird. Die Forderungen dafür passen sich dem festen Rohölpreis und der Kursentwicklung des Euro an. Meist sind die Preismeldungen aber nominell, weil derzeit so gut wie kein Rapsöl gehandelt wird.