Nachdem die alte Rapsernte in der EU fast ausverkauft ist, konzentrieren sich die Teilnehmer am Kassamarkt auf die Ernte 2020. Während alterntiger Raps spürbar nachgab, konnten sich in der zurückliegenden Woche die Preise für Vorkontrakte um zwei Euro/to verbessern. Die Landwirte sind aber mit Abschlüssen noch zögerlich obwohl sich die Feldbestände gut entwickelt haben. Scheinbar zu gut, denn die Kulturen haben während des milden Winters keine Frostresistenzen aufgebaut. Bei Spätfrösten könnte es also noch zu Schäden und Ertragseinbußen kommen. Die Bauern gehen meist auf Nummer sicher und verpflichten sich noch nicht allzu oft einem Käufer gegenüber.
Am Markt für Futterschrote waren zuletzt mehr Preisbewegungen. Argentinisches Sojaschrot war knapp, weil im Südamerikanischen Land schon vor Wochen eine große Ölmühle ausgefallen war und keine Sojabohnen mehr verarbeiten konnte. Das belebte hierzulande die Nachfrage nach Rapsschrot und in den kommenden Monaten sind dafür festere Preise zu erwarten.
Auch die Preise für Pflanzenöle konnten sich letzte Woche stabilisieren. Da gilt für Soja-, Palm – und Rapsöle gleichermaßen. In der EU hat die Nachfrage nach Biodiesel zugenommen und dafür benötigt man zuerst Rapsmethylester. Rohes Rapsöl ist knapp und wird gesucht. Die Erwartung an die Rapsernte 2020 sind zudem nicht groß und der Rohstoff Raps dürfte knapp bleiben. Sojaölpreise waren zuletzt sehr volatil. Die Panik wegen der Ausbreitung des Coronavirus schickte die Kurse zunächst auf Talfahrt und nun wieder aufwärts.
Quelle
HANSA Terminhandel