Die Furcht vor einer Coronavirus-Pandemie setzt nun auch den Agrarmärkten zu. Das bekommen auch die Landwirte hierzulande zu spüren, denn die Kurse der Rapssaat-Terminmarktkurse am Pariser Matif sind seit einer Woche deutlich gesunken. Das lähmt allerdings den ohnehin ruhigen Markt. Neugeschäfte kommen so gut wie gar nicht mehr zustande. Alterntige Ware ist am freien Markt ohnehin kaum noch vorhanden und die Verarbeiter sind bis zum Anschluss der neuen Ernte gut versorgt. Für die neue Ernte wäre Kaufinteresse vorhanden, die Landwirte zögern aber mit dem weiteren Verkauf, denn die Unsicherheit über die Entwicklung der Feldbestände ist groß.
Auch am Markt für Futterschrote ist wenig los. Mischfutterbetriebe hatten sich in den Wochen zuvor – jahreszeitlich üblich - gut eingedeckt. Aber auch hier kam es zu einem Preisdruck bei Rapsschrot und beim Sojaschrot. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus waren die Kurse für Sojaschrot schwächer. Das Angebot am deutschen Markt ist aber nicht sonderlich groß, da Argentinien weniger Sojaschrot lieferte, weil dort ein großer Anbieter schon seit Wochen in Konkurs ging und nicht mehr liefern kann.
Der Markt für Pflanzenöle gab ebenfalls nach, da man wegen der befürchteten Pandemie eine wirtschaftliche Schwächephase erwartet. Die Nachfrage nach Rapsöl für die Herstellung von Biodiesel hat schon nachgelassen. Preise für Rapsöl reagieren darauf aber nicht so heftig, wie die anderer Pflanzenöle, da man in der kommenden Saison in Europa erneut eine kleine Rapssaaternte erwartet; Käufer sind dann also wieder verstärkt auf Importe angewiesen.
Quelle
HANSA Terminhandel