Die erdrutschartigen Kursverluste der vergangenen Wochen beim Matif-Rapsfuture sorgten dafür, dass sich die Bauern mit dem Verkauf ihrer letzten Vorräte und dem Vorverkauf der nächsten Ernte komplett vom Markt zurückzogen. Für sie stehen jetzt die Feldarbeiten im Vordergrund. Das Preisniveau müsste sich schon deutlich verbessern, um die verunsicherten Verkäufer an den Markt zurück zu locken.
Nachfröste von bis zu Minus 8°C schüren zudem Ängste um die Erträge.
Preise für Ölschrote sind unterdessen in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Mischfutter- und Veredelungsbetriebe haben sich mit Sojaschrot bevorratet, man spricht schon von Hamsterkäufen. Von den internationalen Märkten kommen bullische Signale. Die Versorgung mit Sojaschrot aus Argentinien wurde schon vorher durch die Insolvenz einer großen Ölmühle verzögert und nun werden die Transporte zu den Exporthäfen noch durch die Corona-Krise behindert. Die lebhafte Nachfrage übersteigt hierzulande das unterdurchschnittliche Angebot. Lieferengpässe sind nicht mehr auszuschließen. Das triebt auch die Preise für Rapsschrot in die Höhe.
Ganz anders bei den Pflanzenölen. Die Corona-Krise verursacht durch den Stillstand vieler Volkswirtschaften, dass der Energieverbrauch weltweit sinkt. Auch wird weniger Diesel nachgefragt, was die Nachfrage nach Biodiesel beschränkt. Preise für Pflanzenöle sind ähnlich volatil wie die vom Rohöl. In Erwartung einer unterdurchschnittlich großen Rapsernte in der EU könnten die Preise für Rapsöl ab August aber wieder steigen.
Quelle
HANSA Terminhandel
