Die Einflüsse auf die Preise der nächsten Rapsernte könnten unterschiedlicher nicht sein. Landwirte melden Frostschäden und Schädlingsbefall. Die Unsicherheit über Erträge der neuen Ernte ist groß, weshalb nur wenig Raps aus der nächsten Ernte angeboten wird. Alterntiger Raps ist ohnehin längst verkauft. Zwar haben sich die Erzeugerpreise in Deutschland zuletzt befestigt, das ist den Anbietern aber nicht genug.
Die Ölmühlen haben hingegen ein ganz anderes Problem, denn die Nachfrage nach PKW-Treibstoffen ist eingebrochen und so schwächelt auch die Biodieselnachfrage. Es wird also weniger Raps als Rohstoff für Biodiesel benötigt. Man hält sich deshalb bei den Verhandlungen zurück.
Nach einer Phase von Hamsterkäufen nach Futterschroten ist die Nachfrage nach Rapsschrot jetzt spürbar abgeflaut. Die Mischfutterindustrie ist also gut versorgt und kann ihren Lieferverpflichtungen nachkommen. Für Lieferungen im Mai sind die Preise zurück gegangen. Das gilt auch für Sojaschrot zumal Argentinien und Brasilien sicherstellen können, dass die Verarbeitung von Sojabohnen und der Export von Schrot aufrecht erhalten bleibt.
Preise für Rapsöl stehen unter Druck, weil die Lebensmittelindustrie in der Coronakrise weniger nachfragt. Zudem ist das Kaufinteresse aus dem Biodieselsektor über Monate lang schwächer. Man schätzt einen Rückgang von 70%. Leichte Unterstützung kommt aber vom Sojaöl. Ölmühlen in den USA haben ihre Verarbeitung zurückgefahren.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH