Trockenheit, Frostschäden und Schädlingsbefall verunsichern die Rapsbauen in Deutschland und darüber hinaus. Offerten für Raps aus der neuen Ernte gibt es deshalb kaum. Experten rechnen damit, dass die Ernteprognosen europaweit zurückgenommen werden müssen. Die EU wird in der Saison 2020/21 wohl wieder in großem Umfang auf Rapsimporten aus der Ukraine, Australien und Kanada angewiesen sein.
Landwirte hierzulande wollen in dieser Situation keine Lieferverpflichtungen eingehen, die sie später nicht mehr einhalten können. Trotz alledem weisen die Terminmarktkurse in dieser Woche nur ein kleines Plus aus. Das Preisniveau von Mitte Februar wird noch weit verfehlt.
Das liegt unter anderem an großen Unsicherheiten am Weltmarkt. Die Nachfrage nach Speiseölen ist weltweit rückläufig. Dass die Biodieselhersteller immer noch eine gute Nachfrage nach Pflanzenölen als Energieträger haben, überrascht angesichts der Turbulenzen am Rohölmarkt allerdings. Der USDA-Report letzte Woche war bärisch, da die globale Produktion von Sojabohnen zwar gekürzt wurde, aber auch die Verbraucherprognose zurückgenommen wurde, was am Ende der Saison zu höheren Endbeständen führen dürfte.
Für Futterschrote erwartet man mittelfristig eine Nachfragerückgang. Nach den Hamsterkäufen in Deutschland vor drei Wochen ist die Nachfrage der Futtermittelhersteller jetzt wieder ruhig. Ein Preisdruck kann sich aber nicht durchsetzen, da von den Ölmühlen für die Monate August/September kaum Rapsschrot angeboten wird.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH