Am physischen Markt ist für die prompte Lieferung kaum Rapssaat erhältlich. Aktuell liegen die Preise rund 300 €/to über der Vorjahreslinie. In Ostdeutschland sollen nur noch 5% der letzten Ernte unverkauft auf den Höfen lagern. Die Zick-Zack Kurse an der Pariser Börse vermögen auch kein Interesse der Marktbeteiligten zu wecken. Im Gegenteil, das Kaufinteresse liegt am Boden. Man hält sich allgemein zurück auch weil einzelne Ölmühlen bis zum Jahresende relativ gut mit Rapssaat versorgt sein sollen. Wer aber Ware braucht, zahlt sehr hohe Prämien auf die Börsennotierungen. Die ebenfalls relativ hohen Rapskurse der neuen Ernte zeigen, dass man sich noch an eine verspätete Ernte in diesem Jahr erinnert. Die Gebote auf Raps der neuen Ernte waren zuletzt rückläufig was einige Landwirte dazu motiviert, mehr Teilpartien anzubieten.
Die Preise für Rapsschrot legten in dieser Woche erneut zu. Wegen der anhaltenden Logistikprobleme, die wohl auch bis Weihnachten nicht vorbei sein dürften und erwartungsgemäß Lieferverzögerungen bedeuten, wollen die Marktbeteiligten jetzt ihre Abschlüsse sichern. Auch Sojaschrot ist teurer geworden und die Nachfrage ist deutlich besser als letzte Woche. Importe aus Argentinien verspäten sich und steigende Frachtkosten tun ihr übriges.
Volatile Rohölpreise lassen Händler am Pflanzenölmarkt darauf hoffen, dass die Preise für Rapsöl bald sinken. Allerdings erhalten Biodieselproduzenten derzeit nur die Hälfte ihrer Lieferungen, weil Niedrigwasser die Logistik zusätzlich behindert. Dadurch ist die Nachfrage nach Rapsölraffinaten aber geringer und die Preise für Rapsöl geben nach.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH