Ähnlich wie Weizen und Mais schaltete auch Raps gestern wieder in den Vorwärtsgang. Der Frontmonat Mai legte um 7,75 Euro auf 479,50 Euro/t zu. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen gestern mitteilte, haben die Ölmühlen in Deutschland trotz der besseren Rapsernte weniger Raps im ersten Halbjahr des laufenden Wirtschaftsjahres verarbeitet. Im Zeitraum Juli bis Dezember 2022 seinen rund 4,5 Mio. Tonnen Raps durch die Ölmühlen verarbeitet worden, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von 5 Prozent entspricht. Auch die Verarbeitung anderer Ölsaaten durch deutsche Mühlen hat sich nach Aussagen um rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert. Canola an der ICE in Winnipeg legte ebenfalls zu. Das USDA veröffentlichte in einer Stellungnahme eine Einschätzung zur kanadischen Canola-Produktion im kommenden Wirtschaftsjahr 23/24. Demnach soll die Ernte bei 18,3 Mio. Tonnen liegen. Damit erwartet das USDA eine etwas geringere Ernte im Vergleich zur Prognose der kanadischen Agrarbehörde, die zuletzt eine Prognose von 18,5 Mio. Tonnen ausgab. Das Agrarministerium in Kanada wird eine erste Ernteschätzung Ende kommenden Monats abgeben.
Der Sojakomplex legte gestern über alle drei handelbaren Produkte zu. Insbesondere der Frontmonat bei den Sojabohnen konnte mit einem Zuwachs von 9,50 US-Cents je Bushel zulegen. Getrieben wurden die Preise gestern von ersten Erwartungen und Einschätzungen zum monatlichen "Fats and Oils Report" des US-Agrarministeriums (USDA). Demnach könnte im Februar eine neuer Monatsrekord aufgestellt werden. Der Report wird am kommenden Montag veröffentlicht. Auch die Anbausituation in Argentinien rückt verstärkt in den Fokus der Marktteilnehmer. Die jüngsten Prognosen zur Ernte und zum Importbedarf des Landes treiben die Kurse. Profitieren dürften aber in erster Linie Lieferanten aus Brasilien und weiteren südamerikanischen Ländern wie Paraguay. Vorbörslich zeigen sich Schrot, Bohnen und Öl heute mit leichten Verlusten.