An der Euronext/Matif in Paris schlossen die Kontrakte mit roten Vorzeichen die vergangene Woche ab. Für den führenden Mai-Kontrakt ging es um 1,50 Euro auf 260,25 Euro/t nach unten. Auf Sicht des gesamten Monats März hat der Frontmonat damit 15,50 Euro je Tonne verloren. Am letzten Handelstag im Februar kostete der Mai-Termin noch 275,75 Euro/t. Für Preisdruck sorgt weiterhin Russland. Die Gerüchte, dass das Agrarministerium die Exporteure zur Zurückhaltung aufgefordert hat, zeigen sich in den jüngsten Zahlen des Beratungshauses IKAR nicht. In der Woche bis zum 28.3. wurden demnach durch Russland 775.000 Tonnen Weizen exportiert. Die fob-Preise werden mit 272 Dollar/Tonne angegeben und damit nochmals 5 Dollar weniger als vor einer Woche. Die sehr große Ernte drückt hier auf die Preise, die bereits deutlich an der Profitabilität der Exporteure und Landwirte kratz. Für die kommende Ernte erwartet IKAR 86 Mio. Tonnen Weizen, was zwar 18 Mio. Tonnen sind als im letzten Jahr, aber immer noch das drittbeste Ergebnis in der Geschichte wäre. An der CBoT zeigten sich die Kurse mehrheitlich unverändert. Der Frontmonat schloss in Chicago auf dem Niveau des Vortages von 692,25 US-Cents/bu (239,20 Euro/t). In dem mit Spannung erwarteten Jahresausblick des US-Agrarministeriums (USDA) rechnen die Analysten des Ministeriums mit einem Zuwachs der Weizenanbaufläche insgesamt. So soll auf einer Fläche von 49,85 Mio.- Acres (+4,12 Mio. Acre) Weizen angebaut werden. Damit wurde die Zuwachsschätzung der Analysten, die im Vorfeld publiziert wurden, übertroffen. Dass die Kurse aber dennoch nicht in den freien Fall gingen lag vor allem an der gleichzeitigen Warnung, dass die Gesamternte trotz höherer Anbaufläche dennoch kleiner ausfallen könnte. Die anhaltende Dürre sowie jüngste Wetterkapriolen (Starkregen und Hagel in einigen Anbaugebieten) dürften die Aussichte deutlich eintrüben.
Quelle
VR AGRICULTURAL