Der Anteil von Palmöl am indischen Speiseölimport wird wahrscheinlich in dieser Vermarktungsperiode auf ein Rekordtief sinken, da die Palmölpreise stark gestiegen sind und ihre Vorteile gegenüber anderen Speiseölen eingebüßt haben.
Indien ist der weltweit größte Importeur von Speiseölen. In den letzten zwölf Monaten waren die Palmölpreise um 30 % gestiegen. Währenddessen waren die Preise für Sojaöle gesunken.
Speiseöle sind in der indischen Küche ein wichtiger Bestandteil an der Grundversorgung mit Lebensmitteln. Der bisherige Preisvorteil von Palmöl gegenüber Sojabohnenöl ist inzwischen stark geschrumpft, so Händler im indischen Markt für Speiseöle. Der Vorteil für Palmöl war in 2015 mehr als 171 USD/Tonne, nun ist die Differenz nur noch bei 70 USD/Tonne.
Insgesamt wird Indien in der laufenden Saison 2015/16 14,6 Mio. Tonnen Speiseöle importieren, durch den steigenden Bedarf sind das 1,4 % mehr als vor einem Jahr. Allerdings werden Palmölimporte um 12 % abnehmen (8,4 Mio. Tonnen). Damit sinkt der Palmölanteil an den gesamten Importen auf 57 %, was der niedrigste Wert seit den frühen 1990ern ist. In 2015 waren es noch 66 % und 2007/08 sogar 86 %.
Im Juli sank der Palmölimport Indiens auf 570.051 Tonnen, dem niedrigsten Wert seit Februar 2015. Dagegen stieg der Import von Sojabohnenöl stark an. In 2015/16 importierte Indien bisher 3,1 Mio. Tonnen Sojabohnenöl und wird für das gesamte Wirtschaftsjahr hochgerechnet auf 4,25 Mio. Tonnen steigen. Das sind 42 % mehr als im letzten Jahr als drei Mio. Tonnen eingeführt wurden.
Indien importiert Palmöl meist aus Malaysia und Indonesien, Sojabohnenöl wird dagegen aus Argentinien und Brasilien eingeführt. Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren, müssen die Palmölpreise stark sinken, so die Betreiber von Ölmühlen im Land.