Auf einem Wetterforum, das am Mittwoch dieser Woche in Neu Delhi stattfand, wurde berichtet, dass sich Indien in diesem Jahr auf unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen einstellen muss. Im gesamten südlichen Asien soll die Monsun-Saison, die von Juni bis September dauert, spürbar weniger Regen bringen, so die Meteorologen.
Dort lebt ungefähr ein Viertel der Weltbevölkerung, die meist sehr arm ist. Die Tagungsteilnehmer waren sich darüber einig, dass sich der El Niño -Effekt negativ auf die Niederschläge auswirken wird. Die Chance auf das Wetterphänomen steht auf 70 %, teilte der indische Wetterdienst mit.
Im Jahre 2009 litt Indien wegen des El Niño während der Monsun-Zeit unter einer besonders trockenen Wetterphase. Der Monsun-Regen ist für Indien überlebenswichtig. Der Landwirtschaftssektor steht für 14 % der gesamten Wirtschaftsleistung, nur die Hälfte der Ackerflächen hat einen Zugang zur Beregnung. Zu geringe Niederschlagsmengen haben unmittelbar Einfluss auf Lebensmittelpreise und damit auf die Inflationsrate des Landes mit der zweitgrößten Bevölkerung der Welt. Landwirte in Asiens drittgrößte Wirtschaftsnation hatten während der Erntezeit des Wintergetreides schon mit den Auswirkungen von unzeitgemäßen Regenfällen und Hagelstürmen zu kämpfen.