Indiens Rechnung für Pflanzenölimporte stieg 2020/21 gegenüber dem Vorjahr um 63 % auf einen Rekordwert von 1,17 Billionen Rupien (15,71 Mrd. US-Dollar), da die Preise für Speiseöle in Übersee in die Höhe schossen. Das teilte eine führende Handelsorganisation heute mit.
Die südasiatische Nation ist der weltweit größte Importeur von Speiseölen, und insbesondere größere Importmengen von Palmöl könnten die malaysischen Benchmark-Futures unterstützen. Die Börsenkurse dafür werden jetzt nahe einem Rekordhoch gehandelt.
Laut der Solvent Extractors' Association of India (SEA) waren die Einfuhren von 13,53 Mio. Tonnen für das am 31. Oktober beendete Wirtschaftsjahr 2020/21 etwas höher als 13,52 Mio. Tonnen vor einem Jahr.
Indiens Palmölimporte stiegen im Jahr gegenüber dem Vorjahr um 15,2% auf 8,32 Mio. Tonnen, nachdem die Regierung die Einfuhrsteuern gesenkt und den Versand von raffiniertem Palmöl zugelassen hatte, teilte die Handelsorganisation in einer Erklärung mit.
Um die Inlandspreise für Speiseöl zu senken, hat Neu-Delhi in den letzten sechs Monaten dreimal die Einfuhrsteuern auf Speiseöl gesenkt.
Indiens Sojaölimporte gingen 2020/21 um 15 % auf 2,87 Mio. Tonnen zurück, während die Käufe von Sonnenblumenöl um ein Viertel auf 1,9 Mio. Tonnen einbrachen.
Indien kauft Palmöl aus Indonesien und Malaysia, wobei Sojaöl hauptsächlich aus Argentinien und Brasilien importiert wird. Man bezieht zudem Sonnenblumenöl aus Russland und der Ukraine.
Die Pflanzenölimporte könnten im neuen Wirtschaftsjahr, das am 1. November begann, leicht sinken, da das heimische Angebot an Ölsaaten wie Soja, Erdnüssen und Raps steigen werde, sagte B.V. Mehta, der geschäftsführende Direktor der SEA.
"Die geringere Nachfrage geschieht auch wegen Rekordpreisen", sagte Mehta gegenüber Reuters.
Indiens Importe von Palmöl könnten 2021/22 wegen eines starken Preisanstiegs in den letzten Monaten sinken, was Platz für Soja- und Sonnenblumenöl machen würde.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH