Händler aus Singapur teilten heute mit, dass indische Müllereibetriebe insgesamt 500.000 Tonnen Weizen in Australien und Frankreich gekauft haben. Die Lieferungen sollen im Juli bis September dieses Jahres stattfinden.
Indiens Weizenimporte könnten fünfmal so groß ausfallen, eine Umfrage unter Experten hatte letzte Woche ergeben, dass Indien einen Importbedarf von 2,75 Mio. Tonnen hat, nachdem Trockenheit durch das Wetterphänomen El Nino sowie Regen zur Unzeit zur kleinsten Weizenernte seit 2011 führte. Einige der Befragten gehen sogar von Importen bis zu 5 Mio. Tonnen aus, wenn die Importzölle von derzeit 25 % entfallen.
Für die kürzlich abgeschlossenen Geschäfte zahlen die indischen Müller zwischen 237 und 243 USD/Tonne c&f für australischen Weizen mit 12,5 % Protein sowie für französischen Weizen mit 11 % Protein rund 200 bis 205 USD/Tonne. Sie kauften 350.000 Tonnen in Australien und 150.000 Tonnen in Frankreich.
Die offizielle Ernteschätzung für Indien liegt bei 94 Mio. Tonnen Weizen, Händler gehen derzeit aber davon aus, dass 5 bis 6 Mio. Tonnen weniger realistischer wären. Im letzten Jahr produzierte Indien 86,53 Mio. Tonnen Weizen. Das hatte bereits zur Folge, dass die Interventionsbestände angegriffen werden mussten; sie sind jetzt bei 22,8 Mio. Tonnen und damit unter der Zielmarke von 30 Mio. Tonnen gefallen.
Ursprünglich hatte die Regierung vor, wieder 30 Mio. Tonnen Weizen bei lokalen Farmern aufzukaufen und zu intervenieren, aber das scheint nicht zu gelingen, genau wie bereits im Vorjahr. Händler erwarten, dass die Importe entsprechend höher ausfallen würden.