Indiens Verarbeiter von Pflanzenölen fordern ihre Regierung dazu auf, weitere Importlizenzen für Palmolein zu vermeiden, um zu verhindern, dass am lokalen Markt die Preise für Rapssaat unter Druck geraten.
Der Subkontinent Indien ist der weltweit größte Importeur von Palmöl. Das ist eine Alternative zu Rapssaat-Öl, das von lokalen Landwirten hergestellt wird. Letzte Woche vergab die Regierung Importlizenzen für 1,1 Mio. Tonnen raffiniertem Palmöl aus Indonesien obwohl vor einigen Wochen diese Importen noch von der Regierung in Neu-Delhi geächtet wurden. Der Regierungschef von Malaysia hatte sich kritisch über Indiens Einwanderungspolitik geäußert.
Die Rapssaaternte in Indien beginnt im März. Der Branchenverband Solvent Extractors bat gestern den Wirtschaftsminister die Importe von Palmolein zu beschränken, da sonst die Rapssaatbauern finanzielle Verluste mit ihrer Rapsernte erleiden würden.
Die Regierung von Indien hatte in den letzten Jahren die heimische Pflanzenölproduktion gefördert, um die Abhängigkeit von Importen zu senken. Indiens Palmölimporte sanken im Januar um 27% gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr, teils durch politisch motivierte Restriktionen der Importe.
Im Vermarktungsjahr 2018/19, das im Oktober endete, importierte Indien 9,4 Mio. Tonnen Palmöl, darunter waren 2,72 Mio. Tonnen Palmolein. Diese Importe machen bis zu 2/3 der Pflanzenölimporte Indiens aus. Palmöl für Indien kommt fast ausschließlich aus den Ländern Malaysia und Indonesien, den weltweit Top-Produzenten dieses Pflanzenöls.
Quelle
HANSA Terminhandel