Der indische Landwirtschaftsminister hat die Kürzung der Importzölle für Ölsaaten beantragt. Der Haushalt für das Wirtschaftsjahr wird am kommenden Samstag vorgelegt. Die lokalen Raffinerien beklagen derzeit eine schlechte Auslastung ihrer Anlagen.
Der weltweit größte Speiseöl-Importeur kauft nahezu 60 % seines Jahresbedarfs von 18 bis 19 Mio. Tonnen aus den Ländern Indonesien und Malaysia. Aktuell haben die indischen Anlagen nur eine Auslastung von 40 bis 45 %. Lobbyisten fordern nun, den Importzoll von 30 % auf 10 % zu senken.
Der letzte Monsun brachte zu wenige Niederschläge, sodass die nächste Raps- und Sonnenblumenernte im Juni das Angebot aus der eigenen indischen Ernte einschränken wird. Nun hat der Landwirtschaftsminister einen offiziellen Antrag auf Herabsetzung des Importzollsatzes beim Finanzminister gestellt.
Die Pläne der Regierung, die Ölsaatenernte um 7 bis 8 Mio. Tonnen zu erhöhen, stagnieren die Ergebnisse in den letzten fünf Jahren auf 29-33 Mio. Tonnen.
Vor einer Absenkung der indischen Importzölle könnten Rapssaat-Lieferanten in der EU, Kanada und Australien gleichermaßen profitieren. Sonnenblumen-Saat könnten zudem aus Russland und der Ukraine kommen. Australier haben aber schon abgewinkt, sie sind ganz gut mit der Nachfrage aus China und Europa ausgelastet.