Ein Ministeriumsmitarbeiter in Jakarta sagte heute gegenüber der Presse, dass Indonesien die Weizenimporte „kontrolliere“, um das nationale Angebot an Mais zu begünstigen. Das ist eine weitere Maßnahme der dortigen Regierung, die Eigenversorgung mit Lebensmitteln zu erhöhen.
Indonesiens Weizenimporte sind gestiegen, nachdem in diesem Frühjahr die Maisimporte gekappt wurden. Man werde die Importe nicht verbieten aber regulieren, damit die Erzeugnisse der lokalen Farmer begünstigt werden. Die gestiegenen Weizenimporte werden für die Herstellung von Mischfutter benötigt, wenn aber Mais aus der Inlandsproduktion verfügbar ist, seien keine Importe nötig. Von der Verfügbarkeit von Maisbeständen im Inland sei es abhängig, wie lange die Kontrollen anhalten sollen.
Diese Importkontrollen verhindern derzeit die Importe von 450.000 Tonnen Weizen, so der Verband der Indonesischen Müller. Derzeit hängen 250.000 Tonnen Importweizen in den Häfen fest. Sie werden nur in kleinen Mengen zur Entladung aus den Schiffen freigegeben. Es sind weitere 200.000 Tonnen Weizen auf den Seewegen nach Indonesien unterwegs.
Die Behinderungen führten bereits dazu, dass die Getreidepreise im Inland steigen. Das hat auch einen Einfluss auf den Weltmarktpreis, so ein Händler in der EU. Das könne die Regierung in Jakarta nicht ignorieren.
Indonesien hat seit Januar bereits 1,5 Mio. Tonnen Futterweizen am Weltmarkt eingekauft, nachdem die Maisimporte von der Regierung reglementiert wurden. Die Preise für Mischfutter sind seither gestiegen. Der Spread zwischen Futterweizen- und Mahlweizenpreisen ist in Indonesien jetzt nur noch vier bis fünf Dollar, üblicherweise ist er zehn Dollar hoch.