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04.18
14:11

Insektenfarmen könnten 5 % bis 10 % des weltweiten Proteinbedarfs decken

Fast-Food Giganten wie McDonalds untersuchen die Möglichkeit Insekten mit hohem Proteingehalt als Hühner- oder Fischfutter einzusetzen.
Dafür eignen sich besonders die Larven der schwarzen Soldatenfliege. Sie wird mit altem Brot oder verrottetem Obst- und Gemüse gefüttert.
Es gibt weltweit bereits Farmen, die damit experimentieren. In Holland hat im Jahr 2017 die Firma Buhler 50 Mio. Euro investiert und hat die Marke „fiendly Salmon“ (sympathischer Lachs) entwickelt. In Aquakulturen sollen mit Insekten Fische gefüttert werden. Man ersetz damit Fischmehl oder Sojamehl.
Das Einsparpotential für pflanzliches Protein wird auf 5 bis 10 % geschätzt.
Larven von Hermetia illucens sind, aufgrund ihrer Ernährung von organischen Abfallstoffen aller möglichen Art, von hohem Interesse für den Einsatz als Futtermittel in der Tierzucht, da sie sowohl billig produziert werden können als auch einen Beitrag zur Abfallverwertung leisten könnten. Der hohe Protein- und Fettanteil und die weiche Konsistenz der Larven machen sie insbesondere als Ersatz für Fischmehl und Fischöl interessant, dessen Produktion aufgrund von zurückgehenden Fangmengen und darauf folgenden rechtlichen Beschränkungen stagniert, was zu steigenden Preisen führt. Nach Nahrungsversuchen sind die Larven besser als Fischfutter geeignet als mögliche Ersatzprodukte auf pflanzlicher Basis. Nach entsprechenden Vorversuchen ist auch ein Einsatz in der Geflügelproduktion denkbar. Gegenüber anderen Insektenlarven günstige Eigenschaften sind der längere Lebenszyklus (gut drei Wochen, gegenüber etwa fünf Tagen bei Stubenfliegen) und das damit erreichbare größere Endgewicht sowie die Tatsache, dass die Maden zur Verpuppung das Nahrungssubtrat verlassen, was die Ernte deutlich erleichtert. In der Geflügelproduktion könnten sie von den Abfällen der Produktion selbst ernährt werden, was zu teilweise geschlossenen Nährstoffzyklen führen würde. Ungünstige Eigenschaften sind das Fettsäureprofil mit sehr viel gesättigten Fettsäuren, die auch das Profil des Endprodukts beeinflussen; ein hoher Anteil gesättigter Fettsäuren in der Nahrung gilt ernährungsphysiologisch als möglicherweise bedenklich. Bei der Nutzung von Abfallstoffen als Zuchtbasis bestehen außerdem hygienische Bedenken.
Eine mögliche Nutzung der Larven der schwarzen Soldatenfliege als Speiseinsekt ist geprüft worden, kam aber bisher kaum über Vorversuche hinaus. Eine traditionelle Nutzung als Nahrungsmittel ist weltweit nur bei einem Volk, den Kadazan-Dusun in Sabah (Malaysia, Ostasien) nachgewiesen. Sie ist auch hier rückläufig und wird von der jüngeren Bevölkerung mit Armut und Rückständigkeit assoziiert. Probleme bei der Nutzung in der menschlichen Ernährung sind die Ernährung aus Abfällen, die für das Image bei der Vermarktung hoch problematisch ist, und das ungünstige Fettsäurenprofil. Die Soldatenfliegen-Larven sind weich und ähneln in der Konsistenz dadurch nicht Fleischprodukten, sondern ähneln eher fetten Ölen. Es wird über einen eher unangenehmen Geruch berichtet, während die geschmacklichen Eigenschaften unterschiedlich bewertet werden, aber zumindest von Einigen als akzeptabel eingeschätzt werden. Durch die genannten Probleme erscheint insgesamt ein Einsatz in der Tierzucht weitaus wahrscheinlicher als ein solcher für die direkte menschliche Ernährung. Sie wird auch von der FAO nur als mögliche Alternative in extrem ungünstigen Ernährungsszenarien für die Menschheit erwogen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH / Quellen: Wikipedia / Reuters

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