Die französische Genossenschaftsgruppe InVivo berichtete gestern über Pläne, 50 Mio. Euro für die neue Vertriebssparte „Bioline“ am freien Kapitalmarkt zu akquirieren. Die Sparte soll Betriebsmittel für landwirtschaftliche Betriebe anbieten, beispielsweise Saatgut oder Pestizide.
Den Investoren sollen dafür 20 bis 30 % der Geschäftsanteile angeboten werden. Das Vorhaben soll im ersten Quartal 2018 finanziert sein, so der CEO Thierry Blandinieres gegenüber der Presse.
Die Bioline-Sparte werden bis 2020 einen Umsatz von 550 Mio. Euro machen. Dann werde InVivo weitere 50 Mio. Euro akquirieren um die Umsätze bis 2025 auf 1 Mrd. Euro zu steigern.
Die InVivo-Gruppe vereinigt rund 200 landwirtschaftliche Genossenschaften in Frankreich. In einem Pilotprojekt bildet sie derzeit ein Netzwerk von Betrieben, die sich dem Thema Präzisionslandwirtschaft annehmen. Damit will man den Einsatz von Chemie als Pflanzenschutz um bis zu 50 % senken.
InVivo hatte zuvor auch ihre die Futtermittelsparte „Neovia“ mit Investoren vom freien Kapitalmarkt finanziert und damit Minderheitsgesellschafter angeworben. Das gleiche passiert derzeit in einem Wein-Projekt.
InVivo stellte gestern außerdem ihre Jahresbilanz 2016/17 vor. Demnach wurden Einnahmen vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) von 133 Mio. Euro erzielt. (Vorjahr 116 Euro). Der Umsatz sank auf 5,5 Mrd. Euro von 6,4 Mrd. Euro, da die französische Getreideernte in 2016 sehr schwach ausfiel. Deshalb schrieb die Getreidesparte des Unternehmens auch Verluste, wie so viele Getreidehändler weltweit. In diesem Jahr sieht es hier viel besser aus.
InVivo musste in diesem Jahr Mitarbeiter entlassen und baute eine digitale Plattform auf, um Getreide aus seinen vielen Genossenschaften des Unternehmens zu erfassen. Um vom französischen Getreidemarkt weniger abhängig zu sein, hatte InVivo in Brasilien ein eigenes Büro zum Handel mit Mais und Sojabohnen errichtet und ein weiteres in Singapur um den Getreideabsatz in den Mittleren Osten zu fördern.
Text: HANSA Terminhandel GmbH /