Der Iran verhandelt derzeit mit Russland einen Vertrag zum Import von Weizen. Das Land will seine Mehlexporte ins Nachbarland Irak steigern. Das teilte heute ein Sprecher des Iranischen Lebensmittelverbandes gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters mit.
Ein solcher Vertrag würde privaten Müllern den Import von 100.000 Tonnen Weizen aus Russland erlauben, die daraus Mehl herstellen, um es zu exportieren. Der Verbandssprecher geht davon aus, dass dieser Vertrag in den kommenden Monaten abgeschlossen wird. Im Grundsatz ist man sich bereits einig, es müssen aber noch ein paar finanzielle Fragen geklärt werden.
Die Kommission der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft, die mit Russland in einer Freihandelszone operiert, leitet die Verhandlungen.
Russland könnte nach Angaben des Präsidenten der russischen Getreideunion Arkady Zlockevsky mit den Lieferungen sofort beginnen. Die Frage ist aber eher, wann die iranischen Müller die Verarbeitung aufnehmen können. Iranische Müller dürfen keine Weizen aus der inländischen Erzeugung für den Mehlexport verwenden.
Die Irakischen Mehlimporte werden derzeit von Lieferungen aus der Türkei dominiert. Für die iranischen Mühlen dürfte es aber schwer werden, mit der guten Qualität des türkischen Mehls konkurrieren zu können. Deshalb muss man aus Russland Weizen mit hohen Proteinwerten kaufen.
Aus der großen lokalen Durum-Ernte konnte der Iran die Länder Oman, Italien und den Irak beliefern. Daraus kann man aber keinen Trend ableiten. Die Politik des Iran ist es eigentlich nicht mehr zu exportieren, man will hauptsächlich die Eigenversorgung sicherstellen.
Text: HANSA Terminhandel GmbH –