Die rivalisierenden Handelshäuser Archer Daniels Midland (ADM) und Glencore planen den gemeinsamen Ausbau eines Exportterminals im Norden Brasiliens. Von dort sollen zukünftig viel mehr Getreideverladungen innerhalb Südamerikas und Exporte nach Asien abgewickelt werden. ADM gibt dazu 50 % seines Exporthafens in Baracarena an Glencore ab. Der Hafen liegt in brasilianischen Bundesstaat Pará und gilt als erster Anlaufhafen für brasilianisches Getreide.
Die beiden Schwergewichte im Weltgetreidehandel planen die Vervierfachung der jährlichen Kapazität, die zurzeit bei 6 Mio. Tonnen liegt. Damit wird der Hafen der größte Getreideumschlagplatz des Landes.
Der Standort hat inzwischen eine günstige Hinterland Anbindung durch Straßen- und Wasserwege. Außerdem profitiert man von dem geplanten Ausbau des Panamas Kanals für die Verschiffung nach Asien. Auch für den Bundesstaat Mato Grosso, der Top-Sojabohnenregion Brasiliens, ist die Anbindung billiger und einfacher.
Derzeit werden die Exporte aus Brasilien überwiegend aus südlichen Häfen, wie Santos und Paranagua abgewickelt, die aber aufgrund steigender Transportvolumen immer häufiger verstopfen. Die Global Player im Getreidehandel wollen alle von dem Boom Brasiliens am Weltagrarmarkt profitieren. Der Kuchen ist riesig, aber für das Wachstum der Exportmengen müssen weitere Häfen erschlossen werden, um global wettbewerbsfähig zu bleiben.
Brasiliens Verkehrsminister schätzt, dass die Umschlagmengen in den nördlichen Häfen des Landes von 3 bis 4 Mio. Tonnen auf 15 Mio. Tonnen im Jahr 2020 steigen können. In dieser Vermarktungsperiode exportiert Brasilien wahrscheinlich 65 Mio. Tonnen Mais und Sojabohnen.