Wettermodelle von japanischen Meteorologen geben erneut einen Hinweis darauf, dass sich im Juli ein starker El Nino-Effekt einstellen wird. Derzeit gibt es aber keine Wetterprämien in den Getreidepreisen, im Gegenteil: Weizenkurse haben sich um 20 % verringert und auch andere Getreidesorten sowie Reis notieren inzwischen auf einem mehrmonatigen Tiefstkurs.
Ein starker El Nino betrifft insbesondere die asiatischen Volkswirtschaften wie Indien, die eine hohe Abhängigkeit von der Landwirtschaft haben. In Indien litten die Bauern bereits unter einer drei Monate andauernden Trockenheit, während es im Januar zur Pflanzzeit zu nass war.
Die neuen Wettermodelle werden inzwischen von vielen Beobachtern sehr Ernst genommen. Während der Monsun-Zeit ist in Indien bisher viel weniger Regen gefallen. Die Baumwoll- sowie die Sojabohnenernte steht inzwischen unter besonderer Beobachtung. Weniger Sojabohnen bedeuten höher Importe von Speiseölen. Indiens Reisproduktion ist ebenfalls betroffen, die indischen Vorräte sind aber noch sehr groß, sodass sich die Preise dafür nicht so schnell verändern müssten.